2011, performance
“You were with them all wearing tights and military uniform. Hit, hit me, you crazy pervert lover. Fueled me with the energy of a lion and a fox and a rabbit. You’re real, you are real. Touch me real tight You better do, eventually I will breastfeed you. Throw on me good words and sugar and gold and silver and iron and stones. Take me to the zone of the hysteric, I know only you can.
Like a mother and a baby hug me I will be your mother fucker baby.
Everything about us is so strange and true and fun and good and bad and of nature. I was laughing so hard when you ask to reap me, Its so funny with you. You must have been at every party holding every hip you ever wanted, and bite every bone, pushed your self into every space and thought.
Ride your motorcycle on me I’ll tickle you to tears”
“A collage of powerful and abstruse images just at the right time” AKT
Credits
Choreography: Reut Shemesh
Performance, Creation: Amit Marsino, Nir Veledniger, Gavriel Spitzer, Ziv Frenkel/Klaus Bitto
Music: Nico Stallmann
Scenography: Reut Shemesh
Camera: Vered Snear
Editing: Reut Shemesh
Photography: Frank Dannhauer, Tami Weiss
Made possible by Noord Nederlandse Dans (NL), Tanzkonkret Köln
Previous & upcoming performances
- December 2012: International Exposure, Suzanne Dellal Theatre Tel Aviv (IL)
- August 2012: Suzanne Dellal Theatre Tel Aviv (IL)
- November 2011: Tanzkonkret, Köln Orangerie Theater im Volksgarten e.V. (DE)
- May 2011: City Theatre Groningen (NL)
Press
ÜBER WUNSCHBILDER – Das Festival TANZKONKRET zeigt an einem aufregenden Doppelabend das vielseitige Gesicht der freien Kölner Tanzszene: er konfrontiert die junge Choreografin Reut Shemesh und den Kölner Choreografen Ruben Reniers.
“In der ersten Hälfte zeigt Reut Shemesh, was Kunst auch sein kann: zynisch und entblößend. In zwei Teilen choreografiert die jüngst nach Köln gezogene Israelin die Suche nach Wahrhaftigkeit, die sich in „Talk Plastic Girl“ für vier Tänzerinnen und in „Crazy Pervert Lover“ für vier Tänzer als aussichtslos herausstellt. Die Frauen beginnen: Im Raum verteilt, zu meditativer Musik, legen sie langsam bis auf die Unterwäsche ihre Kleider ab – Frauen machen sich nackt, zeigen sich in David-Hamilton-artiger Soft-Erotik. Mit starr leerem Blick marschieren sie zeitlupenartig auf einen Punkt zu: Ein kleiner Vorlegerteppich, das einzige Requisit, liegt dezentriert auf der Bühne. Die mechanisch kontrollierten Berührungen wandeln sich bald zur Kampfzone der leeren Plastikpuppen, die um Identität rangeln, sich an den Haaren reißen, sie miteinander verflechten. Parallel dazu transportiert die Musik durch bedrohlich tief wummernde Bässe Unbehagen.
Auch der zweite Teil legt die Abgründigkeit determinierter Geschlechterrollen bloß. In Freizeitkleidung laufen die Tänzer mit angeklebtem Grinsen in Zeitlupe auf die Zuschauer zu. Vereinzelt stockende Aussetzer und expressive Anfälle offenbaren die brüchige Oberfläche der Maskerade. Kraftvoll-experimentell bis animalisch haltlos sind die Tänze, werden von zärtlichen Pas de Deux abgelöst, um wieder in den Zustand stumpfer Gruppenbewegung überführt zu werden. Gesellschaftskritisch zeigt Shemesh, wie die Diskrepanz zwischen Ideal und Realität Verzweiflung und Gewalt offenlegt. Entstanden ist eine Collage aus starken Bildern und abstrusen Tanzläufen am Puls der Zeit.
Nach einer kurzen Pause widmet sich „rubarb dance&art“ der Verbindung von Tanz und Zeichnung. Die Uraufführung „Hangaufwind“ hat die Person von Albrecht L. Berblinger zu Thema: Der Schneider von Ulm wollte mit einem selbst konstruierten Flugapparat die Donau überqueren und scheiterte, mit Hohn und Spott überschüttet – heute gilt er als Pionier der Luftfahrt. Die Tänzer Ruben Reniers – und mit ihm die hervorragende Tänzerin Rebecca Jefferson – loten auf der Bühne, in Weiß gekleidet, das Fallen und Steigen aus, das Festgehaltenwerden und Ausbrechenwollen des Menschen. Sie drehen sich wie Propeller, heben sich, fallen voneinander, binden sich die Füße mit weißen Gardinen. Die Zeichnerin Barbara Steinitz zeichnet dazu in blitzartiger Geschwindigkeit und feiner Konzentration Flugpläne und Menschenkörper auf Overheadfolie oder spielt hinter einem weißen Regenschirm mit Schattenfiguren Abstürze nach. Das reizvolle, atmosphärische Zusammenspiel der Mittel feiert, wie man lustvoll scheitern kann im unverdrossenen Bemühen. TanzKonkret hat an diesem Abend mit zwei Choreografen ausgelotet, was passiert, wenn Realität auf Wunschbilder trifft. Einmal kommt Kälte heraus – und einmal Fortschritt.”
ROMY WEIMANN/DOROTHEA MARCUS